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lirik lagu reden ist silber, schweigen ist gold – dias

[part i]
sag, warum verspürt der mensch das bedürfnis nach zweisamkeit?
warum verliert der arbeitnehmer seine würde bei der zeitarbeit?
klär mich auf. warum will man bei trübsal alleine sein
wenn reden doch darüber sehr einfach scheint?
es sind fragen, die druck ausüben, wie die schädelquetsche
und durch nächtelanges grübeln formen sich die tränensäcke
warum ist reden silber, doch schweigen gold
wenn die worte, die wir sprechen etwas leisten sollen?
klär mich auf, warum wir aufgeben, obwohl wir noch weiter wollen?
nur um energie zu sparen, die uns durch die zeit betreut?
diese fragen durchlöchern mich, wie geißelungsgürtel
jeder schritt ist verletzend und die scheiße zuschnürend
warum theoretisieren wir wieder aufs neue den weltuntergang?
sag mir, warum regiert geld unser land?
warum fühlt sich jede frage wie ein hangover an?
und warum ist selbstlosigkeit in unserem wortschatz längst unbekannt?

[hook] 2x
herr, gib mir eine antwort. ich habe noch tausend fragen
ich suche die gewissheit und wenn ich die erlaubnis habe
ist mir jedes mittel recht, bis hin zu foltermethoden
reden ist silber, schweigen ist gold. ich hab mein’ goldschatz verloren

[part ii]
sag, warum tut kälte weh, wenn es schmerzen besänftigt?
warum erwarten und bekommen wir von der erde verständnis
wenn wir mordend unsere mägen gesättigt haben?
und klär mich auf. warum geriet der wert in bedrängnis?
ich komm nicht liegend zur ruhe, wie durch gedornte halskrausen
trag die last auf meinen schultern, weil wir geboren im alptraum sind
warum kommen religion und biologie auf keinen nenner?
und warum findet man zum prüfen des pulses das leiden besser?
erklär mir, warum spekuliert man über heimgespenster?
und warum übertrag ich meine fragen auf weiße blätter?
ich suche antworten, doch hock im dunkeln, wie in camera silens
ich stell die fragen, doch die wände, sie schweigen
sag mir, warum ist der glaube stärker als das wissen?
warum verlier ich die hoffnung nicht, obwohl ich mehrmals schon beschissen wurde?
und warum befrei ich mich durch’s rappen, wenn ich im kerker hier schon sitze?
ich krieg keine antworten, doch mein werk ist jetzt beschriftet

sag mir doch mal, warum werden wohlhabende bevorzugt
wenn der ärmere die hilfe so gerade schon hervorruft?
schon schade dieser vorwurf, doch die fragen befinden sich längst auf der streckbank
doch die antworten werden verdrängt aus dem rechtsstaat
unsere sinne für die wahrheit werden opfer der eisernen jungfrau
gaskammer-effekt, uns geht scheinbar die luft aus
ich verbenn mich an den fragen, wie an der pechfackel
weil die erkenntnis meist schmerzt, wenn ich recht habe
so schränken wir uns ein in unseren vier wänden, als wären wir lebendig eingemauert
und können so über die wahrheit verängstigt weitertrauern
wir werden immer kälter, frieren in ‘nem eisernen käfig
suchen alle den fortschritt, doch keiner bewegt sich
auf der zielgeraden, aus angst vor dem richtschwert
deshalb ist außer unserem eigenen bestand uns hier nichts wert

- dias

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