lirik lagu draußen – melanus kwest
draußen bei den alten suffkopps
traurig über’m letzten spuckschluck
die sonne versteckt sich im schlupfloch
der pegel sinkt, es steigt der suchtdruck
farben der urbanen nächte
ewiges flimmerlicht, neonblaue straßenecken
hier wo die menschen gestapelt werden
wächst der wahnsinn aus der schwarzen erde
vierzähnige penner rauchen selbstgedrehte
finden im müll wurstreste, scheiblettenkäse
pomm*döner, lungenstechen, kaltschauer
fünfstöckige mietkasernen, vollgesprühte schallmauer
sowieso alles asphaltgrau
und der nachthimmel chagallblau
das leben scheint groß und lang und manchmal wie alptraum
und eh man sich umsieht, sieht man schon alt aus (ah)
er noch keine vierzig, viel geballert, schlecht gelebt
spürt irgendwie, dass es bald zu ende geht
und ‘ne kleine träne läuft während des schwarzfahrns
in einer u*bahn dieses westlichen sozialstaats
über sein gesicht * er sieht nach draußen
die behausungen der menschen wirken seltsam wie im traum
wie im traum aus den u*bahnhöfen hochgeh’n
die sonne seh’n aus zwanzig verschiedenen rottönen (yeah)
“dann haben sie mich auf die erde geschickt, dann hab ich immer gesagt, so rumgesponnen: es ist ein komposthaufen * die erde * da wird alles, was der himmel nicht braucht, hingeschmissen und dann wird gewartet, bis was schönes draus wächst.”
yeah, sonntag vormittags
die zu kurz gekommenen der großen party
w*nkeln bedrohlich durch’s viertel
lungern an ecken wie hungrige tiere
ob vielleicht noch etwas für sie abfällt
kleines fickloch, bisschen schnapsgeld
und du glaubst, dass sie nicht töten würden
sie werden dir das fürchten lehren
friedlich hingegen die penner auf den bordsteinen
die in ein paar wochen vollgeschneit sind
sergej schläft seit er ein kleines kind ist
in barracken oder unter freiem himmel
an schlechten tagen terpentin gesoffen
aber fand immer einen hühnerknochen
zog mit den dieben, liebte die nutten
während die wolken eiswasser spuckten
dass er schlafen musste auf der kalten straße
hat ihn nie groß verwundert, so war es alle tage
im grunde gab’s nie ne veränderung
gilt die faustregel dass man nicht von der stelle kommt (ah)
alle wege bleiben stets verschlossen
bis auf den weg nach unten, der ist für jeden offen
einen cheeseburger, schenkt ihm der streetworker
und in den innenstädten revoltier’n die spießbürger
“…keine diktatur
wir wollen keine diktatur
widerstand
widerstand
widerstand
widerstand
widerstand
widerstand”
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