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lirik lagu schlingpflanzen (remix) – prezident

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das wasser in der dusche steht mir knöchelhoch, wie öfters schon in jüngster zeit
ich geh’ den pömpel hol’n, drück’ und reiß’
flüssigkeit gemischt mit kleinen klümpchen steigt schub* und stückchenweise auf
ich hör’ den abfluss rülpsen vor zufriedenheit
alles raus was keine miete zahlt
frühjahrsputz, blütezeit
danach wird es vorbei sein mit der übelkeit
die brühe färbt mir meine füsse ein und kitzelt leicht
ich stell’ das frische wasser brühend heiß, das hilft vielleicht
an allem was sich greifen lässt halt’ ich fest
ich schaufel’ so viel dreck beiseite, mit der zeit füll ich zwei komplette eimer
‘ne plastikkiste von ikea, ein paar glasschüsseln
ich erkenne zehen* und fingernägel und haarbüschel
so viele haarbüschel, endlos lang rapunzelhaft
wie schlingpflanzen kriechen sie hervor aus diesem dunklen schacht
verknotet und verfilzt
reiß’ ich einen aus, werden zwei daraus
ich wickel’ d*cke büschel wie ein seil um meine faust
rutsche aus, schreie auf, bleib’ angewidert liegen
das dreckswasser schwappt auf meine badezimmerfliesen
es schäumt und es riecht faulig süß nach abgelegten lieben und nach altem leben
nach warmem blut und kalten tränen
da sind schwarze strähnen wie von meiner letzten
blonde wie von der davor und der davor, als schlecht verdaute reste
ich fische mit schrumpeligen fingerkuppen
zwischen toten spinnen, bartstoppeln, zahnpasta und erinnerungen
bleibe stecken im morast, es fließt nicht besser ab, ganz egal was ich auch mach’
im gegenteil
es scheint mir mehr, als ob der pegel steigt
was halbe ewigkeiten her ist, wird mit hochgedrückt, hochgeschwemmt
bilder tauchen auf aus einem meer, das keinen boden kennt
aufgequoll’ne puzzlestücke, skizzen, manche schön und manche gruselig
verschüttetes, verflossenes, seit vielen jahren ruhendes
die kleine bleiche mit den locken und dem kuhgesicht
liebes kind, verhurtes stück, irrsinnig verspulter bl!ck
die großen, roten augen voller wut auf mich
ich kein’ nerv für irgendwas, verfluche sie, verfluche mich
strampel’ mit den beinen, versuch’ mich zu befrei’n
mir steht es bis zum kinn, ich hole luft und tauch’ hinein
versink’ komplett im sumpf, eingewickelt bis zum rumpf
wasser dringt in meine lunge, es wird schwarz um mich herum
eine schlinge wie aus fleisch
etwa fingerd*ck und glitschig, windet sich um meinen hals
ich zerr’ an ihr, mit jeder mir noch möglichen gewalt
führe sie zum mund und wehre mich, indem ich sie zerbeiß’
ich schmecke blut und salz, ohne richtig drauf zu achten
mein feuchtes purgatorium, es windet sich in spasmen und erbricht mich auf die kacheln meines badezimmers
hier steht der boden voller wasser, aber alles ist noch da wie immer
und ich lieg’ hustend auf dem bauch, mit der schlinge fest in der noch krampfhaft zugedrückten faust
und die schlinge ist ‘ne nabelschnur an der ein fötus hängt
im wasser aus dem abfluss, wie in öl getränkt
schön verdrängt, wird versenkt im klo
mich ekelt die berührung und der anbl!ck und das wissen
ich drück’ fünf, sechs mal die spülung
wisch’ den boden, fahr’ den laptop hoch, geh’ auf google
scheint mal wieder zeit sich eine neue wohnung zu suchen

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