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lirik lagu king von prenzlauer berg – max herre

neulich war ich mal wieder in ost-berlin

ich lauf an so ‘nem café vorbei und seh’ ‘nen typen
mit dem ich in stuggi in der schule war –
inzwischen mutiert zum kompletten berlin-hipster
und ich denk mir

(refrain:)
junge, komm’ mal klar
und in seinen gedanken ist er der king vom prenzlauer berg

sitzt da mit seiner it-branchen-posse
und spricht über projekte, die nie p-ssier’n!
er steht wirklich stereotypisch für die anthropologische entwicklung dieser region in den letzten jahren!

wir widmen uns heute ‘ner sehr speziellen spezies
einem phänomen, das wirklich prägend für die gegend ist
einzigartig im verhalten und vermehrung
gemeint der „h0m- grafikus“ ostberliner prägung
das männchen: fructis-wetlook unter truckercappy
sein random-twisted-denim sitzt eher wie ‘ne leggins
an seinen füßen in hong kong mundgeblasene nike dunks
diese reagenzglaskreuzung nennt sich designer-punks
doch keine angst vor diesen friedliebenden zeitgenossen
schenken sie ihnen aufmerksamkeit, dann ist schnell das eis gebrochen
sie hören sich gerne reden, sind meister in verpackung
hier ein ganz besonders prächtiges exemplar dieser gattung
theo, 30, seit zwei jahren hier im prenzl’ berg
sein metamorphorisches talent ist echt bemerkenswert
früher ist er geskated, war ein „straight edge“
heute ist er n basehead, depri, wenn er nicht mindestens drei e’s leckt
er ging vom popper zum mod, vom punk zum hipster
ging von sacks zu docs, zu dunks und bape-stars
und wie sein schuhwerk, wechselt er die gesinnung
und ändern sich die bedingungen, enden sämtliche bindungen

wie meinst’n das?

(refrain)
ich war schon fast vorbei am café
und da entdeckt er mich und winkt mich zu sich her
und – nee jetzt, oder?
er schrie meinen namen, d-ss er ja auch die runde macht
schlug auf mein schulterblatt
d-ss ich meinen arm fast ausgekugelt hab’
lud mich ein auf einen milchkaffee
weihte mich ein, in die pläne seiner ich-ag
z. b. macht er einen fotoband, würd’ dafür gern auch mich gewinnen
so’n „studio-54“-style à la terry richardson
zudem macht er jetzt sound, sein projekt nennt sich elektrosmog
deejayed in ‘ner lounge, sein spezialgebiet ist retro-rock
das weibchen, das daneben hockt, sein schatzi aus der eiffel
‘ne schicke mitte-schnitte im achtziger revival
sie designt klamotten in ihrem atelier, was das wohl heißt?
sie zerschnibbelt shirts von h&m, neudeutsch: sie customized
ist eh das halbe jahr verreist, zuletzt war sie in tibet
hat sich in lama, im yongkong-tempel eingemietet
er war in london und kommt eigentlich g’rad’ von tegel
er plant ein plattenlabel, musste da was mit seinen partnern regeln
außerdem schreibt er für ein lifestyle-magazin
und er stellt bald aus in seiner kleinen galerie
und er kommt daher wie seine eigene parodie
mann kann bei weitem viel bezweifeln, nur nicht seine phantasie

(refrain)
ist ja gut jetzt, ist ja gut jetzt

(refrain)
welcehn kameramann soll ich kennen? nee, kenn ich nicht!
du hast auch ‘nen schlüssel jetzt zu ‘ner privat lounge in mitte?
wow, sind das echte supreme dunks, die du da trägst?
sag’ mal, ist das ein 17″-powerbook hier? wie, du kriegst die billiger?
ey, ist ja der hammer!
nee, aber du kannst mir auf jeden fall mal deine nummer geben, dann meld’ ich mich bei dir wegen deinem drehbuch und so weiter, ist ja klar!

- max herre

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